"Everything I’ve Got In
My Pocket" lautet der Titel der neuen CD von Minnie Driver,
und das gleiche könnte über den Arbeiten von Danica Phelps
stehen.
Seit dem Abschluss ihres Studium 1995 hat sie in
Zeichnungen alles dokumentiert, wofür sie Geld ausgegeben hat. Banales, Alltägliches,
die Liebe und der tägliche Einkauf, das Wandern bei richtigem
Mondstand und angemessener Witterung ebenso wie in Sturm und Regen,
alles steht auf diesen Blättern. Es ist eine unspektakuläre
Recherche des Alltäglichen, um diesem eine spektakuläre
Erzählung abzugewinnen.
Gleichzeitig bettet die Künstlerin diese Zeichnungen, deren
Preis bei US$ 25 beginnt, in ein System, ein Konzept der „Generationen“.
Wenn eine Zeichnung verkauft ist, so wird als Dokumentation dieser
Transaktion eine Kopie angefertigt. Diese enthält einen Strichcode,
der die Verkaufssumme graphisch darstellt, sowie Ort, Name des
Käufers und den exakten Preis. Diese „2nd Generation“ ist
wieder erhältlich, so entsteht eine „3rd Generation“, „4th
Generation“...
Dieses Konzept sagt viel über den Begriff des „Originals“ und
die teils bekannten Sammlernamen auf Zeichnungen der 2nd, 3rd,
4th Generation auch viel über die Wege des „Marktes“,
ohne ein soziologisches Seminar besuchen zu müssen.
Die Zeichnungen der 1971 geborenen Künstlerin sind gesellschaftlich
wahr, ein ästhetisches Vergnügen, sie sind einfach schön. |
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